Ukraine jetzt „Testgelände“ für nordkoreanische Raketen

Südkorea erklärt die Ukraine zum „Testgelände“ für nordkoreanische Raketen, die nach Russland geliefert werden. Der südkoreanische Botschafter fordert Russland auf, seine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea zu beenden und seine Streitkräfte aus dem Gebiet der Ukraine abzuziehen.

Nordkorea nutzt die Ukraine als „Testgelände“ für seine nuklear bewaffneten Raketen, behaupteten offizielle Stellen in Südkorea inmitten von Berichten, dass Kim Jong-un neue Waffentypen an seinen russischen Verbündeten Wladimir Putin verkaufen wird.

Der südkoreanische UN-Botschafter Hwang Joon-kook forderte Russland am Mittwoch vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) auf, seine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea zu beenden und seine Streitkräfte aus der Ukraine abzuziehen.

„Durch den Export von Raketen nach Russland nutzt die Demokratische Volksrepublik Korea die Ukraine als Testgelände für ihre atomwaffenfähigen Raketen“, erklärte der Sonderbotschafter Hwang Joon-kook vor den versammelten Staats- und Regierungschefs in Washington, wobei er die Abkürzung für den offiziellen Namen DRK (Demokratische Volksrepublik Korea) verwendete.

Nordkorea hat sich zu einem immer wichtigeren Verbündeten Putins entwickelt, nachdem seine Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, ihn auf der Weltbühne weitgehend isoliert hat.

Moskau hat in den letzten Tagen wiederholt von Nordkorea gelieferte Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert. Es wird angenommen, dass dies die ersten Einsätze dieser Art waren, seit Präsident Kim Jong un und Putin über Waffengeschäfte und eine verstärkte Zusammenarbeit gesprochen haben.

Es wird allgemein angenommen, dass Pjöngjang Moskau im Gegenzug für die russische Unterstützung seines angeschlagenen Satellitenstartprogramms mit Waffen versorgt.

Hwang wies auf eine der Raketen hin, die eine Entfernung von 460 km zwischen einer nordkoreanischen Testgelände und der südkoreanischen Stadt Pusan zurücklegte: „Einige Experten gehen davon aus, dass es sich bei den in der Ukraine abgefeuerten Raketen um KN-23 handelt, die nach Angaben der DVRK nukleare Sprengköpfe tragen können.

„Vom Standpunkt der ROK (Südkorea) aus betrachtet, handelt es sich um einen simulierten Angriff“, so der Gesandte.

At the Security Council meeting on Maintenance of Peace and Security of Ukraine on Jan 10, Ambassador Joonkook Hwang strongly condemned the DPRK's export of ballistic missiles, as well as Russia's use of them against Ukraine. He pointed out that, by exporting missiles to Russia,… pic.twitter.com/2oHWRM691b

— Republic of Korea Mission to the UN🇰🇷🇺🇳 (@ROK_Mission) January 10, 2024

Auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit in der Ukraine inmitten der anhaltenden russischen Sonderoperation wurde der Abschuss nordkoreanischer Raketen durch russische Streitkräfte auf die Ukraine von den USA und anderen Ländern scharf verurteilt.

Der russische Gesandte, der an der Sitzung teilnahm, dementierte den Einsatz nordkoreanischer Waffen am Mittwoch nicht direkt, warf den USA jedoch vor, „irreführende“ Behauptungen zu verbreiten.

Jeder russische Einsatz nordkoreanischer Waffen verstoße gegen UN-Resolutionen, erklärte der stellvertretende US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, und andere US-Verbündete.

„Es ist abscheulich, dass ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates in flagranter Weise gegen die Resolutionen des Rates verstößt, um einen anderen UN-Mitgliedstaat anzugreifen. Diese Verstöße verschlimmern das Leiden des ukrainischen Volkes, unterstützen Russlands brutalen Krieg und untergraben das globale Verbot der Waffenverbreitung“, sagte Wood.

Der russische UN-Botschafter Vasily Nebenzya bezeichnete die Sitzung des UN-Sicherheitsrates als eine Übung in „antirussischer Propaganda“, eine bekannte Rhetorik, mit der Moskau von der Kritik an seinem Krieg gegen die Ukraine ablenken will.

„Heute wiederholten westliche Mitglieder des Sicherheitsrates die ‚Tatsache‘, dass das russische Militär bei seiner speziellen Militäroperation in der Ukraine Raketen aus der DVRK einsetzt“, behauptete Nebenzya.

„Die USA scheinen also Informationen zu verbreiten, die falsch sind, ohne sich die Mühe zu machen, dies vorher zu überprüfen“, erklärte er auf der Sitzung.

Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem der südkoreanische Verteidigungsminister davor warnt, dass sein regionaler Rivale Nordkorea möglicherweise einen neuen Raketentyp an Russland liefern und Waffentests durchführen wird, um die Spannungen vor den Wahlen in Südkorea und den USA in diesem Jahr zu verschärfen.

„Nordkorea, das Geld braucht, verkauft aktiv neue Waffen, die Russland haben will“, erklärte Verteidigungsminister Shin Won-sik unter Berufung auf den Besuch von Kim Jong-un bei Munitionsfabriken Anfang dieser Woche.

Nordkorea könne zumindest einige seiner Raketen an Russland verkaufen, die ursprünglich für die eigenen Truppen an der Front bestimmt waren, warnte der südkoreanische Verteidigungsminister und verwies auf den mutmaßlichen Verkauf von ballistischen Kurzstreckenraketen durch Pjöngjang.

Shin warnte davor, dass Nordkorea bereits in diesem Monat ballistische Mittelstreckenraketen mit Festbrennstoff testen und eine Langstreckenrakete starten könnte, um die Spannungen vor den wichtigen Wahlen in Südkorea und den USA weiter zu verschärfen.

In der vergangenen Woche bestätigte das Weiße Haus unter Berufung auf freigegebene Dokumente, dass die russischen Streitkräfte in der vergangenen Woche mehrere ballistische Raketen aus nordkoreanischer Produktion in der Ukraine abgeschossen haben und in den kommenden Tagen weitere ähnliche Waffen einsetzen könnten.

Die US-Geheimdienste hatten darauf hingewiesen, dass Pjöngjang die Waffen – einschließlich mehrerer Abschussvorrichtungen und ballistischer Raketen – vor kurzem an die russische Regierung geliefert hat, die am 30. Dezember mindestens eine dieser Waffen auf ukrainischem Gebiet abfeuerte.

Diese Rakete sei auf einem offenen Feld in der Region Zaphorizia in der Ukraine gelandet, berichtete der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Außerdem behauptete er, Russland habe während eines „nächtlichen Luftangriffs“ am 2. Januar „mehrere“ aus Nordkorea stammende ballistische Raketen auf die Ukraine abgefeuert und erklärte, die Auswirkungen dieser Raketen werden derzeit noch abgeschätzt.

Kirby begründete den Einsatz nordkoreanischer Waffen durch Russland mit der zunehmenden Isolation Moskaus auf der Weltbühne“ und verwies darauf, dass die USA davon ausgehen, dass Russland weitere nordkoreanische Raketen einsetzen wird, um die zivile Infrastruktur der Ukraine zu zerstören oder damit unschuldige ukrainische Zivilisten zu töten“.

Ukraine jetzt „Testgelände“ für nordkoreanische Raketen, die nach Russland geliefert werden, warnt Südkorea?

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