Ermittlungen zur Nord Stream-Pipeline Sabotage werden eingestellt

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Am Montag hat Dänemark genau wie Schweden seine Ermittlungen im Zusammenhang mit der Sprengung der Nord-Stream-Gaspipeline im Jahr 2022 eingestellt. Die Behörden erklärten, sie seien zu dem Schluss gekommen, dass es sich um vorsätzliche Sabotage gehandelt habe, aber „keine ausreichenden Gründe“ vorlägen, um ein Strafverfahren einzuleiten.

Laut Aussage von dänischen Behörden war die Ermittlungsarbeit „sowohl komplex als auch umfassend“. Die Kopenhagener Polizei, die die Ermittlungen gemeinsam mit dem dänischen Sicherheitsdienst durchführte, erklärte, sie sei nicht in der Lage, weitere Kommentare abzugeben.

Die Unterwasserdetonationen an den Nord Stream-Gaspipelines, die für den Transport von russischem Erdgas nach Deutschland gebaut wurden, ereigneten sich in internationalen Gewässern, aber innerhalb der schwedischen und dänischen Wirtschaftszonen. Schweden hatte zuvor erklärt, dass ein staatlicher Akteur der wahrscheinlichste Verursacher sei.

Die dänische Untersuchung war eine von drei Untersuchungen zu den Explosionen.

Schweden beendete seine Untersuchung am 7. Februar mit der Begründung, dass es nicht zuständig sei. Das Land erklärte, dass die Ermittlungen in erster Linie dazu dienten, festzustellen, ob Schweden oder seine Bürger in irgendeiner Weise beteiligt waren. Schwedische Beamte erklärten außerdem, sie hätten Deutschland „Material übergeben, das als Beweismittel für die deutschen Ermittlungen verwendet werden kann“.

Dänemarks Entscheidung, die Ermittlungen einzustellen, sei erwartet worden, sagte Kenneth Olsenschlaeger Buhl von der Königlichen Dänischen Verteidigungsakademie gegenüber The Associated Press.

„Die Schweden sagten, sie hätten eine ziemlich gute Vorstellung davon, wer dahinter stecke, aber sie hätten keine Zuständigkeit für diejenigen, mit denen sie sprechen wollten“, sagte Øhlenschlæger Buhl. Die Dänen sagen „das Gleiche, nur mit etwas anderen Worten“.

„Ich glaube, dass die Deutschen zu keinem anderen Schluss kommen können“, sagte er. „Sie können den Deckel ein wenig mehr öffnen, aber nicht viel.“

Wie die deutsche Bundesanwaltschaft am Montag mitteilte, dauern die Ermittlungen an und die Behörde will keine weiteren Auskünfte geben.

Die Ursache der Explosionen ist ein großes internationales Rätsel.

Zu den Sprengungen kam es, als Europa nach dem Einmarsch des Kremls in der Ukraine versuchte, sich von russischen Energiequellen zu lösen, und sie trugen zu den Spannungen bei, die auf den Beginn des Krieges folgten.

Die Unterwasserexplosionen haben die Nord Stream 1-Pipeline beschädigt, die bis zur Unterbrechung der russischen Erdgaslieferungen Ende August 2022 die Hauptversorgungsroute Russlands nach Deutschland war.

Sie beschädigten auch die Nord Stream 2-Pipeline, die nie in Betrieb genommen wurde, weil Deutschland das Zertifizierungsverfahren kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar desselben Jahres ausgesetzt hatte.

Die Explosionen an den Pipelines ereigneten sich etwa 80 Meter unter Wasser auf dem Meeresboden der Ostsee. Seismische Messungen ergaben, dass die Explosionen kurz vor der Entdeckung der Lecks stattfanden.

Auch Monate nach den Explosionen gibt es noch keine akzeptierte Erklärung. Russland hat die USA beschuldigt, die Explosionen inszeniert zu haben, was Washington bestreitet.

In Moskau sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, dass „die Situation nahezu absurd ist“.

„Einerseits gab es einen vorsätzlichen Sabotageakt, andererseits gibt es keine Fortschritte bei den Ermittlungen“. „Die Situation ist so offensichtlich, dass man nur absolutes Erstaunen äußern kann“, sagte er.

Die Pipelines waren lange Zeit Ziel der Kritik der USA und einiger ihrer Verbündeten, die davor warnten, dass sie ein Risiko für die Energiesicherheit Europas darstellen, da sie die Abhängigkeit von russischem Gas erhöhen.

Im März 2023 berichteten deutsche Medien, dass eine pro-ukrainische Gruppe an der Sabotage beteiligt war, die ein Schiff benutzte und vom deutschen Hafen Rostock aus startete. Die Ukraine wies Andeutungen zurück, dass sie den Angriff angeordnet haben könnte, und deutsche Beamte äußerten sich vorsichtig zu dieser Anschuldigung.

Schwedische Staatsanwälte hatten zuvor angedeutet, dass die Identität des Täters wahrscheinlich unklar bleiben würde.

Abgesehen von den geopolitischen Auswirkungen waren die Lecks in der Nord Stream-Pipeline eine riesige Umweltkatastrophe, da die örtliche Tierwelt in Mitleidenschaft gezogen wurde und riesige Mengen Methan in die Ostsee gelangten, was nach Ansicht von Analysten die größte Methanfreisetzung durch menschliche Aktivitäten sein könnte.

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