London ist nicht die einzige Stadt, in der Selbstjustizler Verkehrsüberwachungskameras zerstören. Die italienische Anti-Mafia- und Anti-Terror-Polizei ist im Einsatz, um die Verantwortlichen für die Zerstörung von Überwachungskameras im Norden des Landes zu finden.
Die italienische und Anti-Mafia- und Anti-Terror-Polizei sucht nach den Tätern, die in mehreren italienischen Gebieten Radarkameras zerstören, die zersägt, zerschossen oder sogar explodiert sind. Die Eliteeinheit der Polizei hat diese Woche endlich ihren ersten Treffer gelandet, berichtet Il Giornale, wonach Sicherheitskameras am Tatort eines Anschlags auf die Verkehrsüberwachungskameras einen Mann auf frischer Tat ertappt haben, sodass er identifiziert und später verhaftet werden konnte.
Der Täter, der sich selbst als „Fleximan“ bezeichnete, ein Wortspiel mit dem italienischen Namen einer beliebten Marke von Akku-Winkelschleifern, wurde nach zwei Monaten gefasst, aber die italienische und Anti-Mafia- und Anti-Terror-Polizei geht davon aus, dass noch mehr Täter unterwegs sind, die alle denselben Namen benutzen.
Bemerkenswerterweise scheint der Fleximan in einigen italienischen Gebieten zu gewinnen. AFP berichtete diese Woche, dass einige Bürgermeister die Selbstjustizler als gefährliche Bedrohung abtun, während in anderen Gebieten ihre Aktionen von den örtlichen Statthaltern stillschweigend unterstützt werden. Laut dem Pressedienst erklärte Marco Schiesaro, Bürgermeister von Cadoneghe in Venetien, nachdem die Kameras in seiner Stadt mutwillig zerstört worden waren, dass er „bereits nicht mehr davon überzeugt“ sei, dass sie eine gute Idee seien, und einfach beschlossen habe, sie nicht zu ersetzen.
Die Londoner Times berichtet, dass ein Fleximan Zettel hinterlassen hat, auf denen er die Polizei verhöhnt. Am Montag stand auf einem Zettel an einer abgeschossenen Kamera: „Der Fleximan kommt“.
Die italienische Zeitung Libero beschreibt den Fleximan als einen Kampf zwischen einfachen arbeitenden Italienern, die versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und etwas von ihrem eigenen Geld zu behalten, und städtischen Bürokraten, die versuchen, den kleinen Leuten das Autofahren zu verteuern – ein Narrativ, das den Londoner Überwachungskamera-Vandalen vertraut sein wird, die im vergangenen Jahr zu einem massiven Problem für Bürgermeister Sadiq Khan geworden sind. Libero schrieb:
Warum muss der Autofahrer diese ganze Rechnung bezahlen? Wie viel kostet es heute, ein Auto zu haben und damit zur Arbeit zu fahren? … Die Steuern für das Auto, die Versicherung, das Benzin… Fleximan ist der verzweifelte Held, der tägliche kleine Held; er ist der Bürger, dem man nicht zuhört… Liebe Bürgermeister, was glaubt ihr, wie viel ihr mit der Nutzung unserer Autos verdienen werdet? Habt ihr noch das Recht und die Freiheit, Städte zu betreten, oder wird das Betreten der Städte wie der Beitritt zu einem sehr teuren Club sein?
Wie zuvor berichtet, ist das Londoner Fleximan-Äquivalent dazu eine Art „Blade Runner“, der seinem italienischen Cousin bei der Zahl der Toten etwas voraus ist, da Hunderte von Bürgermeister Khans umweltpolitisch motivierten „ULEZ“-Kameras zerstört wurden. Das Schicksal der Kameras in London war im Großen und Ganzen dasselbe: gestohlen, abgeschnitten, Kabel durchtrennt und in mindestens einem Fall schockierenderweise gesprengt.
Als die neue Anti-Auto-ULEZ-Politik in Kraft trat, war ein Gebiet Londons so effektiv von den „Blade Runnern“ angegriffen worden, dass 90 Prozent der Kameras in der Nachbarschaft vom Netz genommen worden waren. Khans London setzte daraufhin mobile Kameras auf Lastwagen ein und die Polizei griff hart durch, um die Angelegenheit zu klären.
Es gibt noch weitere Anzeichen dafür, dass sich das Meme ausbreitet. Erst letzten Monat wurde einer der 100.000 Euro teuren Blitzer in Berlin in die Luft gesprengt. Obwohl dies bereits der zweite Anschlag auf dieselbe Kamera innerhalb weniger Wochen war, erklärte die Polizei, dass sie ihre Ermittlungen nicht aufgeben werde.
Anti-Mafia- und Anti-Terror-Polizei fahndet nach Fleximan? Haben die nichts Besseres zu tun?
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